Mittwoch, März 28, 2007

Eiszeit London-Teheran

Die britische Regierung hat heute aufgrund der Inhaftierung von 15 britischen Soldaten die diplomatischen Beziehungen zum Iran auf Eis gelegt. Man wolle eine andere politische Gangart einschlagen, sagte Außenminsterin Becket vor dem Unterhaus.

Der Iran seinerseits führte heute die Soldaten öffentlich im Fernsehen vor und verstieß damit gegen die Genfer Konventionen. Soweit die Sachlage.

Es ist unbestritten, die Krise hat sich verschärft, aber bis zu einer Eskalation ist es noch ein weiter Weg. Das Einfrieren der diplomatischen Beziehungen bedeutet mitnichten den ABBRUCH von diplomatischen Beziehungen, wie Mariette Slomka ausnahmsweise einmal richtig erkannte (Video wird nachgereicht). Und auch Ulrich Tilgner hat recht wenn er meint, dass sich es sich hier eigentlich um einen inneriranischen Konflikt zwischen den Hardlinern und den Reformern in der Teheraner Regierung handelt.

Unverständlich ist dann, dass n-tv schonmal zum Krieg bläst und Raimund Brichter sich in seiner Anmod zur 19.00-Telebörse den Ernstfall ausruft. Er wies nämlich daraufhin, dass an der Börse bereits ein möglicher Angriffstermin gehandelt werde...irgendwann Ende März/Anfang April... na hoffentlich hat Herr Brichter ein paar Optionsscheine auf den Krieg gekauft.

Der Iraner auf der Straße wird jedenfalls nicht darüber erfreut sein, dass seine Regierung Öl ins Feuer gießt. Wobei sich die Frage stellt, wer noch seine Tropfen dazu gibt. Ich wäre auch beunruhigt, wenn vor Rügen die Chinesen mit zwei Flugzeugträgern lägen...

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